Ein bisschen Farbe im grauen Haftalltag!
März 2018 Die Situation für Frauen in Untersuchungshaft ist nicht leicht:
Die Inhaftierten sind aus ihrem gewohnten Lebensumfeld gerissen, werden fremdbestimmt, machen sich Vorwürfe und Sorgen. Ihr Leben ist von Ungewissheit, Schock, einschneidenden Lebensveränderungen und oftmals der Trennung von Familie und Kindern sehr belastet. Eine regelmäßige Tagesstruktur fehlt aufgrund fehlender Arbeit und Beschäftigungsmöglichkeit völlig.
Um diesen Frauen den grauen Alltag wenigstens für ein paar Stunden zu erhellen, hat der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SkF) bereits vor einigen Jahren in Kooperation mit dem Pädagogischen Dienst der JVA Würzburg und der Diplom Designerin Frauke Pfeuffer ein Malprojekt ins Leben gerufen: Ausgewählte Frauen können einmal pro Woche an einem Malkurs teilnehmen.
Malen und Kreativsein bringt buchstäblich Farbe in den grauen Haftalltag, es ermöglicht den Frauen nicht nur Tätig sein, es fördert zudem ihr Selbstbewusstsein sowie die Sozialkompetenz und gibt nicht zuletzt positive Energie und Freude – ansonsten eher seltene Erlebnisse in der Haft. Für Frauen mit mangelnden Deutschkenntnissen ist dies zusätzlich eine der wenigen Möglichkeiten des Austauschs in der Haft.
Mit Unterstützung der Bürgerstiftung Würzburg und Umgebung konnten im vergangenen Jahr erneut Malkurse durchgeführt werden.
Um ihrer Dankbarkeit besonderen Ausdruck zu verleihen, haben die Frauen der letztjährigen Malgruppe ein besonderes Bild gestaltet, welches die Koordinatorin des Projekts, Frau Barbara Steinhilber, zusammen mit einem Dankesschreiben der Teilnehmerinnen nun in der Bürgerstiftung an Susanne Weisenberger, zuständig für alle organisatorischen Belange der Stiftung, überreichte.
Bildunterschrift: Susanne Weisenberger, Bürgerstiftung Würzburg und Barbara Steinhilber, Sozialdienst Katholischer Frauen e.V., freuen sich über das Dankeschön-Bild der Frauen aus dem Malkurs in der JVA Würzburg. (Fotos: Anita Kempf )