Raumorientierung ist eine Schlüsselqualifikation, der im Laufe der schulischen Ausbildung ein besonderes Gewicht zukommt. Ohne die Fähigkeit einer kompetenten Orientierung sind viele Handlungen des täglichen Lebens im privaten und beruflichen Bereich, so u.a. die Teilnahme am öffentlichen und individuellen Verkehr, Freizeitgestaltung, Versorgung u.v.m. stark erschwert.
Hier bieten moderne technische Geräte vielfältige Möglichkeiten zur Optimierung der Orientierungsfähigkeit.
Ohne ausreichendes Training bleiben allerdings viele Anwendungsbereiche einem großen Teil der potentiellen Nutzer verschlossen.
Da sich die Geographie als Raumwissenschaft versteht und somit der Aufbau von Orientierungsfähigkeit einen Schwerpunkt der geographischen Ausbildung bildet, sieht die Didaktik der Geographie in der diesbezüglichen Ausbildung an modernen
IT-Geräten eine besondere Herausforderung. Eine derartige Ausbildung ist in den letzten Jahren nicht in ausreichendem Maße erfolgt. Dazu müssen zuerst die zukünftigen Geographielehrer und -lehrerinnen ausgebildet werden, damit diese
anschließend die erworbenen Kompetenzen an Schüler und Schülerinnen weiter vermitteln können.
Um diese Vorhaben praxis- und handlungsorientiert umsetzen zu können, sollen Schüler und Schülerinnen unter Anleitung von Studierenden konkrete Orientierungsübungen durchführen. Dazu bedarf es eines Klassensatzes von Geräten, um jeden Einzelnen im Rahmen von verschiedenen Trainingseinheiten bzw. Navigationsübungen jeweils die gesamte Aufgabenstellung selbständig und eigenverantwortlich durchführen lassen zu können. Optimal wäre es dabei, wenn die unterrichtenden Studierenden über ein oder mehrere Kontrollgeräte verfügen würden.
Ein besonderes, wenn auch nicht ausschließliches Anliegen sind Schüler und Schülerinnen von Förderschulen, und hier besonders diejenigen mit geistiger Beeinträchtigung. Diese Zielgruppe ist ganz besonders auf Unterstützung bei der
Raumorientierung durch technische Geräte angewiesen. Studierende des sonderpädagogischen Bereiches haben die Möglichkeit, Geographie als eines ihrer Fächer in einem Fächerverbund zu wählen, sie zählen somit zum Kreis der Studierenden der Geographiedidaktik, die im Übrigen auf langjährige Kooperation mit der Geistigbehinderten-Pädagogik zurückblickt.
Wir haben deshalb als ein mögliches Arbeitsmittel ein Gerät mit Touch Screen entschieden, weil dieses eine wesentliche Erleichterung bei der Handhabung bietet. Durch eine derartige Ausbildung werden nicht nur Schlüsselkompetenzen an beteiligte Schülerinnen und Schüler vermittelt, sondern zudem auch die Fähigkeit,eigenständige Orientierungsrouten in der Stadt Würzburg und Umgebung zu entwickeln (sog. Geocaches) und einem breiten Nutzerpublikum zur Verfügung zu stellen.
Die Bürgerstiftung unterstützt die Universität Würzburg bei der Anschaffung eines Klassensatzes GPS Geräte (25 Stück) mit einem Betrag in Höhe von 3.000 Euro.