In Würzburg hat das Rudern für Sportler mit einer Behinderung, das so genannte Pararudern eine sehr lange Tradition. Im Moment widmet sich vor allem die Rudergemeinschaft Olympos Würzburg e.V. mit ihren ehrenamtlichen Helfern dieser Aufgabe. In der langen Zeit ihres Bestehens haben in Würzburg zahlreiche Sportler mit einer Behinderung das breitensportliche Rudern mit seinen sozialen und gesundheitlichen Aspekten als ideale Möglichkeit zur Teilnahme am öffentlichen Leben wahrgenommen. Darüber hinaus haben Würzburger Pararuderer die Stadt auf zahlreichen Weltmeisterschaften und auf den Paralympics vertreten und damit in der Öffentlichkeit bekannt gemacht.
Rudern und Kanufahren sind Wassersportarten, die ideale Möglichkeiten für die Integration von Sportlern mit einer Behinderung haben. Eine große Schwierigkeit für viele Betroffene besteht aber darin, dass sie sich beim Ein- und Aussteigen aus den Booten sehr schwertun, vor allem auch mit zunehmendem Alter. Einem großen Interessenkreis ist deshalb ab einer bestimmten Einschränkung die weitere Ausübung oder überhaupt das Erlernen dieser Sportarten nicht mehr möglich.
Die Zahl der aktiven Teilnehmer könnte also noch vergrößert werden, wenn die beim Ein- und Aussteigen bestehenden Probleme durch eine mechanische Hilfe im Sinne eines „Bootssteglifters“ verringert oder ausgeschaltet werden könnten.
Dieses Hilfsgerät gab es bisher in dieser Form noch nicht, die Rudergemeinschaft Olympos hat allerdings, gemeinsam mit Mitarbeitern des Zentrums für Körperbehinderte in Würzburg, ein solch neuartiges, innovatives Gerät entwickelt.
Der „Bootssteglifter“ kann auch bei anderen Wassersportarten, zum Beispiel beim Kajakfahren für Querschnittsgelähmte zum Einsatz kommen. Außerdem werden ältere Ruderinnen und Ruderer mit Knie- oder Hüftproblemen von dieser Einstiegshilfe profitieren.
Die Bürgerstiftung Würzburg und Umgebung ist beeindruckt von dieser technischen Neuentwicklung, wünscht der Rudergemeinschaft Olympos viel Erfolg bei der Realisierung und unterstützt dieses innovative Projekt mit 10.000 Euro.
(Foto: Helmut Greß)