Förderverein Bahnhofsmission Würzburg e.V. erhält Unterstützung für das wichtige „Mutmacher“ Projekt
Bewegt von der Erfahrung, dass im Sozialraum Bahnhof gerade Menschen in psychosozialen Notlagen oft nicht ausreichend in das vorhandene Hilfsnetzwerk eingebunden werden können, entstand bereits 2021 die Idee zum Mutmacher-Projekt.
Eine wesentliche Aufgabe der zwei Mutmacher mit zusammen 20 Wochenstunden besteht in niedrigschwelliger Kontakt- und Beziehungsarbeit in der Bahnhofsmission und auch aufsuchend am Bahnhof. Durch das Angebot von Beratungsgesprächen und gezielter praktischer Unterstützung wollen die Mutmacher bei einzelnen einen Schritt weiter gehen. Dazu kann im Einzelfall auch eine konkrete Begleitung zu medizinischen und sozialen Hilfeeinrichtungen zählen. Ein gezieltes Angebot zur Stärkung der eigenen Ressourcen der Klientinnen und Klienten ist angedacht.
Ein Großteil der Hilfesuchenden in der Bahnhofsmission lassen eine Mehrfachproblematik erkennen, bei der wirtschaftliche Notlagen mit gesundheitlichen, psychosozialen und/oder existentiellen Problemen verflochten sind. Sie verfügen nur noch über geringe Ressourcen, ihre Situation zu bewältigen. Konkret handelt es sich um Menschen ohne Wohnung, ohne Arbeit, suchtkranke und drogenabhängige Menschen, Personen mit psychischen Problemen, Menschen mit massiven Beziehungsproblemen einschließlich Gewalterfahrungen u. a. m.
Besonders jetzt mit Zunahme besonderer Risiken und Sorgen – Inflation, Pandemie, Angst vor Krieg, Energieknappheit – ist der Bedarf an persönlicher Beratung und psychosozialer Unterstützung erheblich gewachsen. Ein Projekt mit herausragender Bedeutung, da sonst im üblichen Tagesablauf der Bahnhofsmission mit bis zu 200 Kontakten pro Tag kaum Beratungsgespräche möglich sind und diese nunmehr von den Mutmachern wahrgenommen werden können.
Bildunterschrift: Stiftungsvorstand Rainer Wiederer, Helmut Fries, 1. Vorsitzender Förderverein Bahnhofsmission Würzburg und Claudia Gloger, „Mutmacherin“ der Bahnhofsmission. Foto: Heiko Koenigstein