Zu Gast in der der Grundschule Giebelstadt

März 2017 Rund 200 SchülerInnen zählt die Grundschule Giebelstadt in diesem Schuljahr, darunter 66 ausländische Kinder. Der im vergangenen Jahr erwartete große Zustrom von Kindern mit Fluchterfahrung ist ausgeblieben, da die Einrichtung einer größeren Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Giebelstadt letztlich nicht realisiert worden ist.
Schulleiterin Barbara Bartsch und Schulsozialarbeiterin Agnieszka Paterman berichteten Georg Kaiser, Schulpate, sowie Lucia Rühling, Projektleiterin Würzburger Bildungsfonds nach einer Führung durch das großzügige, freundliche und helle Schulgebäude von den bereits umgesetzten und geplanten Fördermaßnahmen aus dem Topf des Bildungsfonds:
Ein Schüler der Schule erhält seit einiger Zeit zwei Mal pro Woche Hausaufgabenhilfe – erteilt von einer Heilpädagogin, die auf ihn eingehen und mit seiner besonderen persönlichen Situation umgehen kann. Nicht alle Kinder können die (von staatlicher Seite finanzierten) Hilfsangebote wie Vorkurse, Deutschförderkurse Übergangsklassen etc. in gleichem Maße für sich nutzen. Manchmal ist es nötig, zusätzlich zur Gruppenförderung noch individuelle Unterstützung zu leisten, damit das Kind in den Schulalltag einsteigen, die Schriftsprache, Rechnen und vor allem aber die Freude am Lernen erlernen kann. Hier fördert der Würzburger Bildungsfonds unbürokratisch und schnell.
Ab Mai 2017 soll es einen Selbstbehauptungskurs für ausgewählte unauffällige bis schüchterne Schüler aus den Jahrgangsstufen 1-3 geben. Unter dem Motto: „Mut tut gut – ab heute trau ich mich mehr!“ bekommen Kinder, die sich in schulischen Konfliktsituationen nicht ausreichend wehren können, die Möglichkeit, anhand von erlebnispädagogischen Elementen und spielerischen Aufgaben das eigene Selbstwertgefühl zu stärken.
Eine aufrechte Körperhaltung, eine kräftige Stimme und das Erleben positiver Erfahrungen sollen auch stille, ängstliche Kinder über sich hinauswachsen lassen, damit sie mit kritischen Situationen innerhalb der Gesellschaft besser umgehen können. Unter Einbeziehung der Eltern wird auch die Erziehungsberatungsstelle Giebelstadt beteiligt.
Möglichst zeitnah möchten die Pädagoginnen außerdem in Kooperation mit der ZV Sing- und Musikschule Würzburg für die beiden ersten Jahrgangsstufen eine Rhythmusgruppe einrichten. Vor allem für ausländische Kinder (aber nicht nur für diese) ist rhythmisches Musizieren in der Gruppe ein sehr guter Einstieg in das Erlernen der deutschen Sprache.
Direkt gegenüber dem Schulgebäude befindet sich der Kindergarten St. Josef.
Das Projekt: „Ich komm bald in die Schule“ wird Familien mit Migrationshintergrund, deren Kinder im neuen Schuljahr vom Kindergarten in die Schule wechseln, bereits im Vorfeld unterstützen.
Der schon bestehende Vorkurs für diese Kinder kann mit Mitteln aus dem Bildungsfonds sinnvoll erweitert werden: Durch zusätzliche gemeinsame Treffen mit Eltern und Kindern im Schulgebäude sowie dem Aufbereiten von Kursinhalten und Informationen für Eltern in Leichter Sprache werden Ängste leichter abgebaut und sprachliche Barrieren anhand von Erlebnissen bereits vor der Einschulung im Herbst überwunden.
Beide Pädagoginnen äußerten große Dankbarkeit über die Möglichkeiten solch zusätzlicher und niederschwelliger Hilfe für benachteiligte Kinder an der Schule, die ohne die Bürgerstiftung Würzburg und Umgebung und den Würzburger Bildungsfonds nicht möglich wäre.
Wir hatten den Eindruck, dass das Geld des Bildungsfonds in Giebelstadt sehr gut investiert ist und freuen uns auf weitere Besuche in der Schule.
Bildunterschrift: v.l.n.r.: Barbara Bartsch, Schulleiterin; Agnieszka Paterman, Schulsozialarbeiterin; Georg Kaiser, Schulpate und Lucia Rühling, Projektleiterin Würzburger Bildungsfonds, (Foto: Bürgerstiftung)